EINE MEHR ALS 50-jährige GESCHICHTE
Edelstahlbesteck
Aus den Erzählungen von Adelina:
„...im Sommer machten wir Heu auf den Wiesen der Malga Ciapela. Ich war noch klein, und an einem Wochenende ging meine Mutter ins Dorf hinunter und ließ mich bei den Nachbarn, die ein Tabiè neben unserem bewohnten; aus dieser Familie stammte auch der Bub, der später mein Mann werden sollte. Als ich mich mit ihnen an den Tisch setzte, beeindruckte mich ein ganz ungewohnter Glanz: das blitzende Besteck aus Edelstahl. Ein wahrer Luxus damals, der in dem rustikalen Tabiè noch mehr ins Auge stach. Bei uns daheim verwendeten wir Besteck aus Eisen, das sehr schnell rostig wurde.”
Die Geschichte des Hotels La Montanara nahm im Jahr 1961 mit der Hochzeit von Adelina De Biasio und Guerino Dell’Antone ihren Anfang, beide gebürtig aus Sottoguda. Adelina machte damals die Feldarbeit, kümmerte sich ums Vieh, versorgte ihre Schwiegereltern, die greise Großmutter und die kleine Loretta, die 1962 auf die Welt kam, während ihr Mann Guerino in seiner Baufirma arbeitete. Etwa Mitte der 60er Jahre dachte Guerino vorausblickend an die Möglichkeiten im Bereich des Fremdenverkehrs für Sottoguda und die herrliche Schlucht Serrai, die sich nicht zuletzt dank des zukunftsweisenden Baus der Marmolata-Seilbahn boten. Mit einem Startkapital von 300.000 Lire begann er nach Feierabend mit Unterstützung seiner Frau die Mauern einer Bar zu errichten.
La Montanara öffnete seine Pforten im Jahr 1964, dem Geburtsjahr des Sohns Valerio, dem Künstler der Familie. Das Gasthaus füllte sich bald mit Leben und Lachen und wurde zu einem beliebten Treffpunkt der Dorfbewohner, die sich hier oft nach langen Arbeitsaufenthalten im Ausland wiedersahen und ein paar unbeschwerte Stunden verbrachten. Man saß bei einem Ombra („Schoppen” Rotwein), hörte ein bisschen Musik aus der Jukebox, scherzte, vergnügte man sich beim Tanzen, endlosen Bàten-Turnieren (ein beliebtes Kartenspiel) und verbrachte heitere und sorglose Momente der Geselligkeit. Als die ersten Urlaubsgäste eintrafen, konnte sich Adelina endlich ihrer wahren Leidenschaft widmen, die sie Saison um Saison in Cortina kultiviert hatte: dem Kochen.
Die Fantasie, Begeisterung, das persönliche Engagement und der familiäre Zusammenhalt, unterstützt von einer günstigen Konjunkturphase, ermöglichten es La Montanara, einen qualitativen Sprung zu wagen, sodass die Gaststätte 1972 in ein Hotel verwandelt wurde, nachdem das Gebäude in langwierigen Bauarbeiten vergrößert worden war.
Im Jahr 78 – dem Geburtsjahr des dritten Kindes, des Sohnes Francesco - überließ Guerino die Leitung des Hauses seiner Frau, um sich der Kunst des Pizzabackens zuzuwenden. Wie es seiner tatkräftigen, zupackenden Art entsprach, baute der vielseitige und unermüdliche Nino ein Backhaus und einen Pizzaofen, aus dem er dann die duftenden und knusprigen Kreationen holte, die sich in Sottoguda bald großer Beliebtheit erfreuten. Noch heute führt Nino die Pizzeria „La Tirolese” und pflegt seine Vorliebe für unverfälschte Erzeugnisse und die Natur, indem er an den Traditionen der Familie festhält: die Aufzucht von Hasen, Truthähnen, Hühnern, einem Schwein und Bienen für die Honigproduktion.
Wir möchten unseren Gästen die Begeisterung vermitteln, die wir selbst für die Bergwelt in all ihren Aspekten empfinden – eine Leidenschaft, die uns seit 50 Jahren beflügelt.